Nachdenklicher Vermieter schaut aus dem Fenster seiner sauberen Ferienwohnung auf einen Hund, der draußen im Garten spielt.

Ist es sinnvoll, Haustiere in der Ferienwohnung erlauben?

Ferienwohnung mit Hund: Goldgrube oder Nervenkrieg? Eine ehrliche Analyse für Vermieter

Nachdenklicher Vermieter schaut aus dem Fenster seiner sauberen Ferienwohnung auf einen Hund, der draußen im Garten spielt.
Die Gretchenfrage für jeden Vermieter: Lässt man den besten Freund des Menschen über die Schwelle – oder lieber nicht?

Ich stelle mir das bei vielen Vermietern bildlich vor. Da sind zwei Stapel auf dem Schreibtisch. Der eine ist der Stapel der Hoffnungen: prall gefüllte Buchungskalender, treue Stammgäste, eine Auslastung, die selbst in der Nebensaison für ein Lächeln sorgt. Und dann ist da der andere Stapel, der der Ängste: zerkratzte Türen, versauter Teppichboden, endloser Ärger mit den Nachbarn wegen Gebells und die gefürchteten schlechten Bewertungen, weil irgendetwas nicht gepasst hat. Und mitten zwischen diesen beiden Stapeln steht oft eine einzige, entscheidende Frage: Erlaube ich Hunde in meiner Ferienwohnung oder nicht?

Seit über zwei Jahrzehnten berate ich nun schon Vermieter von Ferienimmobilien, und kaum ein Thema polarisiert so sehr wie dieses. Für die einen ist es ein absolutes No-Go, ein unkalkulierbares Risiko. Für die anderen ist es der Schlüssel zum Erfolg. Die Wahrheit, wie so oft im Leben, liegt irgendwo dazwischen. Das Ganze ist weniger eine Glaubensfrage als eine knallharte unternehmerische Entscheidung. Man könnte es als Wette sehen. Eine Wette auf eine riesige, zahlungskräftige und unglaublich loyale Zielgruppe. Die Frage ist nur: Sind Sie bereit, den Einsatz zu bringen?

Die nackten Zahlen: Warum der Markt für den „Urlaub mit Hund“ boomt

Lassen Sie uns für einen Moment die Emotionen – und die Bilder von Schlammpfoten auf dem Sofa – beiseiteschieben und auf die Fakten schauen. In Deutschland leben über 10 Millionen Hunde. Das sind 10 Millionen Familien, Paare und Alleinreisende, für die der Vierbeiner ein vollwertiges Familienmitglied ist. Und dieses Familienmitglied soll mit in den Urlaub. Der Markt für die Ferienwohnung mit Hund ist also kein Nischenprodukt, er ist ein gigantischer, stetig wachsender Wirtschaftsfaktor.

Ein Kalenderblatt mit vielen markierten, gebuchten Tagen, was eine hohe Auslastung symbolisiert.
Ein voller Buchungskalender, auch in der Nebensaison – für viele der Hauptgrund, Hunde zu erlauben.

Wer seine Türen für Hunde öffnet, erschließt sich nicht nur diesen riesigen Pool an potenziellen Gästen. Meiner Erfahrung nach profitieren Vermieter von drei entscheidenden Vorteilen:

1. Bessere Auslastung in der Nebensaison: Hundebesitzer sind oft flexibler. Sie reisen gerne im Frühling oder Herbst, wenn die Strände an Nordsee und Ostsee leerer sind und das Wetter ideal für lange Spaziergänge ist.

2. Höhere Zahlungsbereitschaft: Eine wirklich gute, hundefreundliche Unterkunft ist rar. Wer ein passendes Angebot findet, ist oft bereit, dafür auch etwas mehr zu bezahlen.

3. Enorme Markentreue: Hat ein Hundebesitzer einmal das perfekte Ferienhaus oder die ideale Wohnung gefunden, kommt er wieder. Und wieder. Und er empfiehlt Sie weiter. Diese Loyalität ist Gold wert.

Wer also über leere Betten im Oktober klagt, sollte vielleicht einmal durchrechnen, ob das Risiko „Hund“ nicht durch die Chance auf zusätzliche Buchungen mehr als aufgewogen wird.

Die dunkle Seite der Medaille: Zerstörung, Lärm und der gefürchtete Hundehaar-Tornado

So, und jetzt Butter bei die Fische. Natürlich ist nicht alles rosig. Die Ängste sind ja nicht aus der Luft gegriffen. Ich habe in meiner Laufbahn schon einiges gesehen. Zerkratzte Türrahmen, weil der Hund Trennungsangst hatte. Angeknabberte Tischbeine aus Langeweile. Und ja, den Geruch von nassem Hund, der sich hartnäckig in den Polstern festgesetzt hat. Diese Risiken zu ignorieren, wäre naiv und grob fahrlässig.

Stellen Sie sich das mal vor: Sie öffnen nach einem Gästewechsel die Tür zu Ihrer liebevoll eingerichteten Wohnung. Anstatt des vertrauten, sauberen Dufts schlägt Ihnen eine müffelige Note entgegen. Sie streichen über das dunkle Sofa und Ihre Hand ist voller heller Haare, die sich wie Kletten im Stoff verhakt haben. Und an der Terrassentür, auf Nasenhöhe, kleben die getrockneten Abdrücke einer feuchten Hundeschnauze. Das ist die Realität, die eine unzureichende Vorbereitung und eine mangelhafte Endreinigung der Ferienwohnung mit sich bringen kann. Ein Szenario, das man als Vermieter unbedingt vermeiden will.

Die Entscheidung für den Hund im Ferienhaus ist daher immer auch eine Entscheidung für mehr Arbeit, mehr Vorsorge und ein durchdachtes Risikomanagement. Wer einfach nur ein Häkchen im Buchungsportal setzt und hofft, dass alles gut geht, spielt russisches Roulette mit seiner Immobilie.

Rechtlich auf der sicheren Seite: Der kleine, aber feine Unterschied beim Vertrag

Bevor wir zu den praktischen Lösungen kommen, ein kurzer, aber entscheidender juristischer Hinweis. Anders als bei einem dauerhaften Wohnmietverhältnis schließen Ihre Gäste einen Beherbergungsvertrag ab. Das gibt Ihnen als Vermieter das Hausrecht. Sie sind nicht verpflichtet, einen Hund aufzunehmen. Und wenn Sie es tun, können Sie die Regeln festlegen. Wenn ein Gast trotz Verbots ein Haustier mitbringt, können Sie den Vertrag fristlos kündigen. Dieses Wissen ist Ihr juristisches Rückgrat. Es gibt Ihnen die Kontrolle zurück. Sie sind nicht der Bittsteller, sondern derjenige, der die Bedingungen für den Urlaub mit Hund vorgibt.

Die Hausordnung für die Ferienwohnung: Ihre wichtigste Versicherung

Und damit kommen wir zu Ihrem wichtigsten Werkzeug im Risikomanagement: einer klaren und fairen Hausordnung für die Ferienwohnung. Vergessen Sie nichtssagende Standard-Floskeln. Ihre Hausordnung ist der Ort, an dem Sie die Spielregeln für den Aufenthalt mit Vierbeiner definieren. Sie ist kein Misstrauensvotum, sondern ein Akt der Transparenz, der beiden Seiten Sicherheit gibt.

Ein stilvoll eingerichtetes Wohnzimmer einer Ferienwohnung, das sauber und ordentlich ist.
Klare Regeln in der Hausordnung schützen Ihre Einrichtung und schaffen Vertrauen.

Was gehört da rein? Ganz konkrete Ansagen:

  • Sind Hunde auf dem Sofa oder im Bett erlaubt? Wenn ja, vielleicht nur mit eigener Decke?
  • Darf der Hund alleine in der Unterkunft bleiben? Wenn ja, wie lange maximal?
  • Wo genau auf dem Grundstück darf der Hund sein Geschäft verrichten (und wer entfernt es)?
  • Gibt es Bereiche (z.B. ein bestimmtes Schlafzimmer), die für den Hund tabu sind?

Kommunizieren Sie diese Regeln *vor* der Buchung. Ein Gast, der weiß, worauf er sich einlässt, ist ein guter Gast.

🐾 Der FeWo-Hunde-Check: Lohnt sich das Risiko?

Beantworten Sie die folgenden Fragen ehrlich und finden Sie heraus, welches Potenzial – und welche Risiken – in der Vermietung an Hundebesitzer für Sie stecken.

1. Welcher Bodenbelag überwiegt in Ihrer Ferienwohnung?



2. Wie würden Sie Ihre Einrichtung beschreiben?



3. Welchen Außenbereich bieten Sie?



4. Wie ist Ihre Auslastung in der Nebensaison (z.B. Oktober-März)?



5. Wären Sie bereit, eine Hunde-Pauschale (z.B. 30-50€) für die Endreinigung zu erheben?


6. Ihre persönliche Schmerzgrenze: Ein paar Hundehaare in den Ecken oder ein Kratzer an der Tür…



7. Haben Sie Lust und Zeit, klare Regeln (Hausordnung) zu erstellen und diese auch im Vorfeld zu kommunizieren?



Endreinigung in der Ferienwohnung: Wie man Kosten fair und transparent gestaltet

Eine Anekdote aus der Praxis

Ich erinnere mich an eine Vermieterin, nennen wir sie Sabine, von der Insel Rügen. Sie hatte eine wunderschöne Wohnung, aber panische Angst vor Hunden. Jahrelang hat sie den riesigen Markt für den Urlaub mit Hund an der Ostsee links liegen lassen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und ein Konzept erarbeitet. Wir haben eine faire, aber kostendeckende Pauschale für die Endreinigung der Ferienwohnung kalkuliert, die den Mehraufwand für die intensive Reinigung von Polstern und Teppichen abdeckt. Diese wurde transparent ausgewiesen. Heute hat Sabine fast nur noch Gäste mit Hunden, eine Top-Auslastung und kaum Probleme. Ihr Geheimnis? Klare Regeln und eine faire, aber realistische Preisgestaltung.

Eine Extra-Gebühr für den Hund ist keine Schikane. Sie ist eine Notwendigkeit. Ein Hund bedeutet mehr Reinigungsaufwand. Punkt. Kalkulieren Sie ehrlich, was Sie eine Stunde intensiver Reinigung kostet, und schlagen Sie das in Form einer Pauschale drauf. Zwischen 30 und 70 Euro pro Aufenthalt, je nach Größe des Objekts, sind hier durchaus üblich und werden von den meisten Hundebesitzern auch anstandslos akzeptiert – solange die Leistung, also eine blitzsaubere Wohnung, am Ende stimmt.

Vom Risikofaktor zum Wettbewerbsvorteil: So wird Ihre Unterkunft wirklich hundefreundlich

Wenn Sie sich für den Hund als Gast entscheiden, dann gehen Sie den Weg aber auch konsequent. Nur ein Häkchen zu setzen, reicht nicht. Werden Sie zur ersten Adresse für den perfekten Urlaub mit Hund.

– **Investieren Sie in die richtige Ausstattung:** Robuste Böden wie Fliesen oder Vinyl sind besser als Parkett. Eine Ledercouch ist pflegeleichter als ein Stoffsofa. Ein eingezäunter Garten ist das absolute Killer-Feature.

– **Bieten Sie Mehrwert:** Stellen Sie einen Wassernapf bereit. Legen Sie ein altes Handtuch für schmutzige Pfoten in den Eingangsbereich. Erstellen Sie eine Mappe mit den schönsten Gassi-Routen, Adressen von Tierärzten und den besten Hundestränden in der Nähe, sei es auf Usedom oder Sylt.

Diese kleinen Gesten machen aus einer einfachen Erlaubnis ein echtes Willkommen. Und das spricht sich herum.

Meine kontroverse These: Wer Hunde pauschal ablehnt, verschenkt oft bares Geld

Ich weiß, das hören viele nicht gerne. Aber ich behaupte: In 9 von 10 Fällen ist eine pauschale Ablehnung von Hunden eine verpasste Geschäftschance. Selbst in luxuriöseren Objekten. Man muss nur die richtigen Gäste anziehen und die richtigen Regeln aufstellen. Ein verantwortungsvoller Hundebesitzer, der für eine Woche Ferienhaus mit Hund 1.500 Euro bezahlt, wird penibel darauf achten, dass sein Tier keinen Schaden anrichtet. Oft sind das die pflegeleichteren Gäste.

Das eigentliche Problem sind nicht „die Hunde“, sondern unverantwortliche Halter. Mit einer klugen Preisstrategie (Kaution, Reinigungsgebühr) und guter Kommunikation filtern Sie die schwarzen Schafe oft schon im Vorfeld heraus. Sich aus reiner Bequemlichkeit diesem riesigen Markt zu verschließen, ist – betriebswirtschaftlich gesehen – oft ein Fehler.

Die Gretchenfrage für Vermieter: Hund ja oder nein? Was bleibt unterm Strich?

Es gibt keine pauschale Antwort. Die Entscheidung, ob Sie eine Ferienwohnung mit Hund anbieten, hängt von Ihrer Immobilie, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrem Engagement ab. Es ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte. Aber es ist eine, die sich unglaublich lohnen kann.

Betrachten Sie es als eine strategische Weichenstellung für Ihr Business. Wenn Sie sich dafür entscheiden, dann tun Sie es richtig. Hier meine abschließenden Gedanken als Checkliste:

  • Analysieren Sie Ihre Immobilie schonungslos: Ist sie wirklich für Hunde geeignet oder machen Sie sich und den Gästen nur Stress?
  • Kalkulieren Sie die Kosten ehrlich: Was kostet Sie die Extra-Reinigung und die höhere Abnutzung wirklich? Preisen Sie das ein!
  • Setzen Sie auf glasklare Regeln: Ihre Hausordnung ist Ihre beste Freundin und schützt Sie vor Missverständnissen.
  • Kommunizieren Sie proaktiv: Sprechen Sie mit Ihren Gästen. Ein kurzer Anruf kann mehr klären als zehn E-Mails.
  • Sehen Sie es als Chance: Positionieren Sie sich als Experte für den Traumurlaub mit Hund. Das schafft eine treue und dankbare Kundschaft.

Letztendlich ist die Vermietung an Gäste mit Hund wie das Halten eines Hundes selbst: Es macht ein bisschen mehr Arbeit, es gibt ein gewisses Risiko, aber die Freude und die Loyalität, die man zurückbekommt, können unbezahlbar sein. Vielleicht ist es an der Zeit, den Stapel der Ängste beiseitezuschieben und einen beherzten Blick auf den Stapel der Chancen zu werfen.

Einladende Terrasse eines Ferienhauses mit Blick auf einen Pool und das Meer bei Sonnenuntergang

Ertragsprognose Ferienwohnung: Die ehrliche Rendite Ihrer Ferienimmobilie

Einladende Terrasse eines Ferienhauses mit Blick auf einen Pool und das Meer bei Sonnenuntergang
Ein Traum, der sich selbst finanziert? Die Ertragsprognose verrät, was an der Idee dran ist.

Die ehrliche Rendite Ihrer Ferienwohnung: Wenn die Vermietung mehr ist als ein schöner Traum…

Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch vor etwa zehn Jahren. Ein guter Freund, frischgebackener Erbe eines kleinen Häuschens an der Mecklenburgischen Seenplatte, legte mir mit leuchtenden Augen eine auf eine Serviette gekritzelte Rechnung vor. „Schau mal, Volker“, sagte er, „konservativ gerechnet sind das 8 % Rendite. Pro Jahr! Das ist eine Gelddruckmaschine.“ Ich schaute auf die Serviette, nickte langsam und fragte dann vorsichtig: „Und wo sind die Kosten für die kaputte Heizung im Januar? Oder die neue Kurtaxe? Oder die Wochen, in denen einfach niemand bucht, weil es nur regnet?“ Sein Lächeln gefror für einen Moment.



Direkt zur kostenlosen Ertragsprognose


Diese kleine Anekdote ist für mich sinnbildlich für ein Thema, das mich seit über zwei Jahrzehnten begleitet: die Ertragsprognose Ferienwohnung. Es ist ein Feld voller Hoffnungen, Träume und – leider allzu oft – bitterer Enttäuschungen. Denn eine Ferienimmobilie ist keine Aktie, die man kauft und vergisst. Sie ist eher wie ein anspruchsvoller Garten. Sie kann wundervolle Früchte tragen, aber nur, wenn man den Boden versteht, das Wetter richtig deutet und bereit ist, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen. Die Frage, die sich also wirklich stellt, ist nicht nur: Was bringt die Immobilie ein? Sondern: Was sind Sie bereit, zu investieren – an Geld, an Zeit und an Nerven?

Warum eine solide Ertragsprognose für Ihre Ferienwohnung über Erfolg und Misserfolg entscheidet

Hand aufs Herz: Die meisten, die über eine Ferienwohnung als Kapitalanlage nachdenken, tun dies mit einer Mischung aus romantischer Verklärung und kühlem Rechnen. Der Gedanke, einen eigenen Rückzugsort zu besitzen, der sich durch die Vermietung an Feriengäste quasi von selbst finanziert, ist einfach zu verlockend. Und genau hier liegt die erste Falle. Eine unzureichende oder überoptimistische Prognose ist wie ein Navigationssystem, das Sie mit einem Lächeln in einen Sumpf führt.

Eine gute Ertragsprognose ist kein Verkaufsargument. Sie ist Ihr ehrlichster Berater. Sie zwingt Sie, die rosarote Brille abzunehmen und alle relevanten Faktoren zu betrachten. Sie ist die Grundlage für Ihre Finanzierungsgespräche mit der Bank, Ihr Argumentationsgerüst gegenüber dem Finanzamt und, am allerwichtigsten, Ihr persönlicher Realitätscheck. Ohne sie stochern Sie im Nebel.

Eine Person arbeitet an einem Laptop, umgeben von Taschenrechner, Notizblock und den Schlüsseln zu einer Immobilie.
Eine gute Prognose basiert auf Daten, nicht nur auf Bauchgefühl und Hoffnung.

Der größte Fehler bei der Berechnung: Bauchgefühl versus Daten

„Die Lage ist top, da kommen die Leute von allein.“ Diesen Satz habe ich unzählige Male gehört. Und ja, die Lage ist entscheidend. Aber sie ist nicht alles. Ich habe exzellent gelegene Ferienwohnungen gesehen, die ein Minusgeschäft waren, weil die Ausstattung aus den 80ern stammte und der Service miserabel war. Und ich habe Objekte in B-Lagen erlebt, die dank einer cleveren Nischenpositionierung – etwa für Hundebesitzer oder Radtouristen – eine fantastische Auslastung hatten.

Ihr Bauchgefühl ist wichtig, aber es kann Sie täuschen. Eine verlässliche Prognose stützt sich auf harte, nachprüfbare Daten. Dazu gehören ortsübliche Mietpreise pro Nacht für vergleichbare Objekte, die durchschnittliche Auslastung in der Haupt- und Nebensaison und eine realistische Einschätzung der Betriebskosten. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.

Mieteinnahmen berechnen: Was gehört wirklich in die Kalkulation?

Ein Kalender mit markierten Daten, der die Saisonalität der Vermietung symbolisiert.
Hauptsaison, Nebensaison, Zwischensaison – die Preise und die Auslastung variieren stark.

Beginnen wir mit der Sonnenseite, den Einnahmen. Um die potenziellen Mieteinnahmen zu ermitteln, reicht es nicht, den Preis pro Nacht mit 365 zu multiplizieren. Das wäre schön, ist aber Utopie. Eine seriöse Berechnung muss folgende Punkte berücksichtigen:

  • Saisonale Preisstaffelung: Die Preise in der Hauptsaison (z.B. Juli/August an der See) sind deutlich höher als in der Nebensaison (November). Dazwischen gibt es oft noch eine Zwischensaison. Diese unterschiedlichen Preisniveaus müssen realistisch angesetzt werden.
  • Belegungs- oder Auslastungstage: Wie viele Tage im Jahr ist Ihre Ferienwohnung realistischerweise vermietet? Hier helfen Daten vom örtlichen Tourismusverband oder von erfahrenen Agenturen. Rechnen Sie konservativ! Planen Sie Puffer für Leerstand ein, gerade in den ersten ein bis zwei Jahren.
  • Zusätzliche Einnahmen: Bieten Sie Extras an? Die Gebühr für einen Hund, die Vermietung von Fahrrädern oder ein Wäschepaket können die Einnahmen steigern, müssen aber auch im Aufwand gegengerechnet werden.

Multiplizieren Sie die erwarteten Belegungstage pro Saison mit dem jeweiligen Preis pro Nacht. Die Summe ergibt Ihre voraussichtlichen Brutto-Mieteinnahmen für das Jahr. Das ist die Zahl, die glänzt. Aber jetzt kommt die andere Seite der Medaille.

Die unsichtbaren Kosten: Was Ihre Ferienimmobilie wirklich schluckt

Es ist ein altes Sprichwort, aber es war nie wahrer als bei Immobilien: Der Teufel steckt im Detail. Die laufenden Kosten sind der Posten, der am häufigsten unterschätzt wird. Und das kann Ihnen das Genick brechen. Zu den offensichtlichen Kosten wie Zins und Tilgung für den Kaufpreis der Immobilie kommen eine ganze Reihe weiterer Ausgaben hinzu. Ich nenne sie gerne die „Ach, das auch noch?“-Kosten.

Hier eine unvollständige, aber wichtige Liste:

  • Betriebskosten: Strom, Wasser, Heizung, Müllabfuhr, Grundsteuer, Versicherungen.
  • Instandhaltungskosten: Das ist der schlafende Riese. Experten raten, mindestens 1,00 Euro pro Quadratmeter und Monat als Rücklage zu bilden. Bei älteren Objekten oder hochwertiger Ausstattung eher mehr. Der Geschirrspüler geht immer am langen Wochenende kaputt, glauben Sie mir.
  • Verwaltungs- und Vermarktungskosten: Schalten Sie Anzeigen? Nutzen Sie Buchungsportale, die Provisionen verlangen (oft 15 % und mehr)? Beauftragen Sie eine Agentur vor Ort? Das kostet Geld, spart Ihnen aber Zeit und Nerven.
  • Reinigungskosten: Die Endreinigung nach jedem Gästewechsel ist ein erheblicher Posten.
  • Steuern: Die Mieteinnahmen sind natürlich steuerpflichtig. Dazu gleich mehr.
  • Einrichtung und Ersatz: Alle paar Jahre brauchen Sie neue Handtücher, das Sofa ist durchgesessen, die Kaffeemaschine gibt den Geist auf. Das läppert sich.

Erst wenn Sie diese Kosten von Ihren Brutto-Mieteinnahmen abziehen, nähern Sie sich dem, was am Ende wirklich für Sie übrig bleibt: der Ertrag.

Selbstnutzung oder reine Vermietung? Ein Drahtseilakt mit dem Finanzamt

Jetzt wird es richtig spannend, denn nun betritt ein Akteur die Bühne, den niemand unterschätzen sollte: das Finanzamt. Die zentrale Frage lautet: Betreiben Sie die Vermietung Ihrer Ferienwohnung mit einer sogenannten Gewinnerzielungsabsicht? Nur wenn das Finanzamt diese Absicht anerkennt, können Sie Verluste, die in den ersten Jahren oft anfallen, mit anderen Einkünften steuerlich verrechnen und so Werbungskosten absetzen.

Hält das Finanzamt Ihr Engagement hingegen für „Liebhaberei“ – also primär für den Eigennutz betrieben –, werden die Verluste nicht anerkannt. Der Grat ist schmal. Ein entscheidendes Kriterium ist die ortsübliche Vermietungszeit. Vermieten Sie Ihre Immobilie signifikant kürzer als der Durchschnitt in Ihrer Region, wird das Finanzamt hellhörig. Auch eine exzessive Selbstnutzung, vor allem in der Hauptsaison, kann zur Aberkennung der Gewinnerzielungsabsicht führen. Es gibt diverse BFH-Urteile (Urteile des Bundesfinanzhofs), die sich mit dieser kniffligen Materie befassen.

Deshalb ist eine plausible Ertragsprognose, oft über einen Zeitraum von 30 Jahren, so wichtig. Sie müssen dem Finanzamt nachweisen können, dass Sie auf lange Sicht einen Gesamtüberschuss anstreben. Hier wird aus einer einfachen Berechnung plötzlich ein strategisches Dokument.

So funktioniert unsere detaillierte Analyse: Ein Blick hinter die Kulissen

Sie merken schon: Eine verlässliche Prognose ist komplex. Man kann sie nicht mal eben auf einer Serviette erstellen. Aus diesem Grund haben wir ein Tool entwickelt, das Sie Schritt für Schritt durch diesen Prozess führt. Es ist keine simple Excel-Tabelle, sondern ein intelligentes Abfragesystem, das auf den Erfahrungen aus hunderten von Vermietungsobjekten basiert. Es hilft Ihnen, nichts zu vergessen und eine solide Grundlage für Ihre Entscheidung zu schaffen.

Aber wie funktioniert das genau? Der Prozess ist in mehrere logische Schritte unterteilt, die systematisch alle relevanten Aspekte Ihrer potenziellen Kapitalanlage Ferienwohnung beleuchten:

  1. Basisdaten: Hier geht es um die harten Fakten. Die Adresse ist nicht nur für die geografische Einordnung wichtig, sondern auch für den Abgleich mit regionalen Marktdaten. Die Größe der Wohn- und Grundstücksfläche ist ein fundamentaler Faktor für die Preisfindung und die laufenden Kosten. Die Kategorie der Immobilie (Apartment, Haushälfte, alleinstehendes Ferienhaus) definiert die Zielgruppe und das Ertragspotenzial.
  2. Ausstattung: Dieser Teil geht ins Detail und ist entscheidend für die Qualitätseinstufung. Warum fragen wir nach der Anzahl der Schlafzimmer *und* der Schlafplätze? Weil eine Familie mit zwei Kindern andere Bedürfnisse hat als vier befreundete Paare. Details wie Sauna, Kamin oder Pool sind Preistreiber und können die Buchungsrate in der Nebensaison massiv erhöhen.
  3. Lage & Umgebung: Die reine Adresse ist nur ein Teil der Wahrheit. Liegt das Objekt an einem See oder am Meer? Ist es Teil einer Ferienanlage? Die fußläufige Erreichbarkeit von Gastronomie oder Radwegen beeinflusst die Attraktivität und damit direkt die möglichen Mieteinnahmen.
  4. Details & Kontakt: Im letzten Schritt können Sie Besonderheiten angeben, die in kein Schema passen, aber den Wert Ihrer Immobilie ausmachen – der unverbaubare Blick, die besondere Architektur. Und natürlich erfassen wir Ihre Kontaktdaten, damit wir Ihnen die fundierte, auf all diesen Angaben basierende Prognose zusenden können.

Dieses Tool ersetzt nicht das eigene Denken, aber es strukturiert es. Es zwingt Sie, ehrlich zu sich selbst zu sein und liefert am Ende eine Ertragsprognose für Ihre Ferienwohnung, die auf einem viel breiteren Fundament steht als eine schnelle Überschlagsrechnung.

Füllen Sie einfach das folgende Formular aus, um Ihre persönliche und kostenlose Jahresertragsprognose anzufordern. Nehmen Sie sich die Zeit – es ist die bestinvestierte Zeit auf dem Weg zu Ihrer Ferienimmobilie.

Jahresertragsprognose anfordern

Bitte füllen Sie die folgenden Schritte aus, um Ihre Prognose zu erhalten.

Basisdaten
Ausstattung
Lage
Details & Kontakt

Allgemeine Angaben zum Ferienobjekt

Ausstattung des Objektes

Böden, Fenster und Wände:

Küchenausstattung:

Wohnen / Entertainment:

Bad / Sanitärbereich:

Lage und Umgebung

Weitere Angaben und Kontaktdaten


Ihre Kontaktdaten

Mein kontroverser Standpunkt: Perfekte Lage ist nicht alles

Lassen Sie mich an dieser Stelle eine vielleicht etwas provokante These in den Raum werfen: Ich glaube, der alleinige Fokus auf die 1A-Lage ist manchmal ein strategischer Fehler. Natürlich ist die erste Strandreihe fantastisch. Aber sie ist auch extrem teuer im Erwerb und die Erwartungshaltung der Gäste ist gigantisch. Jeder kleine Makel wird hier kritischer beäugt.

Ich habe mehr als einmal erlebt, dass eine sehr gut ausgestattete Ferienwohnung in einer 1B-Lage (z.B. 10 Minuten Fußweg zum Strand) eine bessere Rendite erzielt hat als ein mittelmäßiges Objekt in der 1A-Lage. Warum? Weil der Kaufpreis niedriger war und die Eigentümer das gesparte Geld in eine Sauna, ein Heimkino oder eine außergewöhnliche Einrichtung investiert haben. Sie haben ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das wetterunabhängig ist. Natürlich ist das kein Plädoyer gegen gute Lagen. Die Lage bleibt König. Aber sie ist nicht der einzige Adelige am Hofe. Manchmal ist der charmante Prinz in der zweiten Reihe die klügere Partie.

Die Rendite, die man nicht berechnen kann: Der Wert der Eigennutzung

Bisher haben wir nur über Zahlen gesprochen. Über Rendite, Kosten, Steuern. Aber eine Ferienwohnung ist für die meisten eben doch mehr als nur eine Kapitalanlage. Es ist ein Ort der Sehnsucht. Der Moment, in dem man nach langer Fahrt die Tür aufschließt, die vertraute Luft atmet – eine Mischung aus Holz, sauberer Wäsche und der leisen Ahnung von Meersalz. Man tritt auf die Terrasse, der Blick schweift über die Dächer zum Horizont, und man spürt, wie der ganze Alltagsstress langsam abfällt.

Dieser Wert – nennen wir ihn die emotionale Rendite – lässt sich in keiner Excel-Tabelle abbilden. Er ist der Grund, warum viele Eigentümer auch dann an ihrer Ferienimmobilie festhalten, wenn die finanzielle Rendite mal nur bei 2 oder 3 Prozent liegt. Die Möglichkeit, spontan für ein Wochenende dem Alltag zu entfliehen, Familienfeste an einem besonderen Ort zu feiern, Erinnerungen für die Kinder zu schaffen – das ist unbezahlbar.

Ein ehrliches Fazit: Was bleibt unterm Strich?

Ist der Kauf einer Ferienwohnung also eine gute Idee? Meine Antwort nach all den Jahren ist ein klares: Es kommt darauf an. Es ist kein Selbstläufer und kein Garant für passives Einkommen. Es ist eine unternehmerische Entscheidung, die Engagement erfordert.

Wenn Sie bereit sind, sich tief in die Materie einzuarbeiten, eine realistische Ertragsprognose zu erstellen, Rücklagen zu bilden und die Vermietung als das zu sehen, was sie ist – ein Job –, dann kann eine Ferienimmobilie eine fantastische Sache sein. Eine Kapitalanlage, die nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine immense emotionale Rendite abwirft.

Hier nochmal meine wichtigsten Gedanken, ganz ohne Schischi:

  • Zahlen sind nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte sind Sie, Ihre Zeit und Ihre Leidenschaft.
  • Jede Ferienwohnung ist ein kleiner Mikrokosmos – was für die Ostsee gilt, kann im Allgäu kompletter Unsinn sein. Eine lokale Expertise ist Gold wert.
  • Unterschätzen Sie niemals die laufenden Kosten und den Faktor Zeit. Ein Gästewechsel am Samstag kann den ganzen Tag blockieren.
  • Verlieben Sie sich nicht nur in die Immobilie, sondern auch in den Gedanken, ein guter Gastgeber zu sein.
  • Die beste Kapitalanlage Ferienwohnung ist die, die Sie auch emotional erfüllt, selbst wenn die Rendite in einem Jahr mal schwankt.

Mein Rat ist also: Gehen Sie es an, wenn Ihr Herz daran hängt. Aber gehen Sie es mit offenen Augen, einem kühlen Kopf und einer verdammt guten, ehrlichen Ertragsprognose in der Tasche an. Die Serviette meines Freundes von damals hängt übrigens heute gerahmt in seinem Flur. Als Mahnung und als Witz. Seine Rendite liegt nach Abzug aller Kosten eher bei 3-4 %, aber er sagt, jeder einzelne Urlaubstag in seinem eigenen Haus sei unbezahlbar. Und vielleicht ist das am Ende die wichtigste Rendite von allen.

Zwei Stühle am Strand mit Blick auf den ruhigen Ozean bei Sonnenuntergang.
Mit der richtigen Planung wird aus dem Traum von der Ferienimmobilie eine lohnende Realität.